Sprachförderung

Die alltagsintegrierte Sprachbildung zielt darauf ab, die Sprache im pädagogischen Alltag zu fördern und findet immer und überall statt. Ihr Kind steht dabei mit seinen individuellen Interessen und Bedürfnissen im Mittelpunkt.

• Wir nehmen das An- und Ausziehen in der Garderobe als Gelegenheit, um mit Ihrem Kind ein Gespräch zu führen, Fragen zu stellen oder die Handlungen sprachlich zu begleiten: "Die Jacke hängen wir an den Haken. Jetzt ziehen wir die Schuhe aus und stellen sie unter die Bank. Wo sind deine Hausschuhe?".
• In der Freispielzeit interagieren wir mit den Kindern, beispielsweise beim Rollenspiel, der Konstruktion oder dem Zeichnen eines Bildes: "Das ist ja eine großartige Szene! Ist das deine Familie?"
• Kinder sind von Natur aus neugierig. Wir beantworten die Fragen Ihres Kindes gern und gehen gemeinsam auf die Suche nach Antworten "Der gefährlichste Dinosaurier? Gute Frage...! Ich kenne da ein Buch, in dem wir nachschauen können."

Dabei verstehen wir Pädagogen uns als Sprachvorbilder und unterstützen die Sprachbildung im Kindergartenalltag durch handlungsbegleitendes Sprechen, stellen offene Fragen oder geben korrektives Feedback.

In einer Kleingruppe erfahren die Kinder Sprachförderung im Rahmen eines speziellen Lernthemas.

Wir laden Ihr Kind mehrmals pro Woche zu alters- und entwicklungsgerechten Lernaktivitäten in Kleingruppen ein. Die Kinder werden angeregt, selbst zum Erzähler zu werden. Hierbei werden sprachlernrelevante Bereiche und Kompetenzen gezielt gefördert.

• Erzähl- und Kommunikationsfreude
• Mundmotorik
• Phonologische Bewusstheit
• Begriffs- und Wortschatzerweiterung
• Satzbildung und Satzbau über Spiele und Aktivitäten
• Hör-, Sprachverstehen und Sprachproduktion

Wir verstehen Sprache als Medium, um uns spielerisch mit Lerninhalten auseinanderzusetzen und die frühkindlichen Kompetenzen zu fördern.

Als Eltern erhalten Sie in einem wöchentlichen Sprachförderrückblick einen Einblick in die konkrete Umsetzung der Sprachfördereinheiten.

Das Ziel des DaZ Förderung ist es, Kinder nichtdeutscher Erstsprache sprachlich auf den Besuch einer deutschen Schule vorzubereiten.

Kinder, die Deutsch als Zweitsprache (DaZ) oder Deutsch als Fremdsprache (DaF) lernen, wachsen mehrsprachig auf. Wir sehen Mehrsprachigkeit als zusätzliche Ressource an und unterstützen diese. Kindern, die bereits Sprachkenntnisse und -sicherheit in der Erstsprache erworben haben, wird das Erlernen einer Zweit- oder Fremdsprache leichter gelingen.

Die Spracharbeit in unserem Kindergarten basiert auf einer sprachsensiblen Grundhaltung und Herangehensweise.

Die Förderung von DaZ/DaF gliedert sich in die situative und gezielte Sprachförderung.

• Was ist das Ziel der DaZ/DaF Förderung?

  Die DaZ/DaF Förderung richtet sich insbesondere an Kinder, deren Erstsprache nicht Deutsch ist. Mehrsprachig aufwachsende Kinder sind Sprachlerner im natürlichen Ausbau ihrer Erstsprache UND Sprachlernende im frühen Zweit- und Fremdsprachenerwerb der Zielsprache Deutsch.

  Das Ziel ist es, die fremd- bzw. zweitsprachlichen Kompetenzen des Kindes zu entwickeln. In der DaZ/DaF Förderung werden die Inhalte sprachlich so aufbereitet, dass sich die Kinder die Inhalte selbst erschließen und sich an der Aktivität beteiligen können, beispielsweise durch:

  • Bilderbuchbetrachtung in gekürzter Textfassung (mit dem Fokus auf dialogisches Lesen)
  • Anpassung von komplexer Sprache zu vereinfachter Sprache (in Satzstruktur und Satzbau)
  • Wiederholung von Lernwörtern
• Wie findet die DaZ/DaF Förderung im Kindergarten statt?

  Die DaZ/DaF Förderung findet in Kleingruppen oder im alltagsintegrierten Kontext statt. Die Lerninhalte werden nach Ermittlung des Sprachlernbedarfs geplant. Diese sind zum Beispiel:

  • Lernbedarf bei der Begrüßung und Vorstellung: Die pädagogische Fachkraft zeigt der Gruppe eine Handpuppe: "Hallo, ich heiße Hans Drache und ich bin 3 Jahre alt. Wie heißt Du und wie alt bist Du?"
    Je nach Sprachlernstand kann die Begrüßung um eine Benennung des Wohnortes erweitert werden.
  • Lernbedarf beim Thema Farben: In einem Experiment zeigt die pädagogische Fachkraft drei Glasbehälter mit gefärbtem Wasser (Grundfarben). Die Kinder erhalten den Auftrag sich nacheinander ihre Lieblingsfarbe anzumischen: "Was könnt ihr beobachten? Welche der drei Grundfarbe werden gebraucht, um diese Lieblingsfarbe anzumischen?"

  Bei der Vermittlung von Lerninhalten sind die konkreten sprachlichen Fähigkeiten eines jeden Kindes relevant, wie das Hörverstehen, die Wortschatzerweiterung oder die Wort- und Fragebildung. Auch die phonetische und phonologische Kompetenz sowie die frühkindliche Kompetenz, die Ihr Kind für den Eintritt in die Grundschule erwerben wird, sind von maßgeblicher Bedeutung.

• Welche allgemeinen sprachlichen Fähigkeiten werden im Hinblick auf den Eintritt in die Schule gezielt gefördert?

  Folgende sprachliche Fähigkeiten erfahren gezielte Förderung:

  • Hörverstehen
  • Wortbildung und Wortschatzerweiterung
  • Bildung des Plurals
  • Verwendung von Artikeln
  • Fragebildung
  • Bildung und Verwendung der Kasus und der Zeitformen
  • phonetische und phonologische Kompetenz
  • Sensibilisierung für Schriftlichkeit (Early Literacy)