Am Dienstag, den 07. 05. 2024, organisierte die Klasse 11b einen Beijing Talk in der Aula der deutschen Botschaftsschule hier in Peking. Zu Gast war der ARD-Reporter und Journalist Benjamin Eyssel.
Eyssel ist sowohl im Hörfunk als auch im Fernsehen tätig. Sein Bestreben, multimedial zu arbeiten, drückt sich neben der Produktion von Podcasts wie z. B. im Deutschlandfunk auch noch in seiner Einstellung aus, möglichst alle Redaktionsanfragen aus Deutschland umzusetzen. Da die Recherche im Pekinger Büro nicht immer einfach ist, macht sich der Journalist häufig auf den Weg in entlegene Regionen Chinas. So lernt er China nicht nur hinsichtlich der geographischen Dimensionen, sondern auch aufgrund der kulturellen und sprachlichen Diversität kennen.
Während unseres Beijing Talk legte Eyssel mehrfach den Fokus auf die Wichtigkeit des internationalen Informationsaustausches und erwähnte z. B. die Bedeutung der englischen Sprache als globale Kommunikationssprache, um Vorurteilen und Stereotypen entgegenzuwirken.
Benjamin Eyssel, der 2021 den Weg nach Peking fand, berichtete von seiner Einreise inmitten Chinas Null-COVID Politik, von Quarantäne und häufigen PCR Tests. Im Gespräch mit den beiden Moderatorinnen erzählte er von seiner Arbeit als Journalist und den Schwierigkeiten mit denen er in seiner täglichen Arbeit konfrontiert ist: Reisen in entlegene Regionen stellen dabei besondere Herausforderungen dar und führen immer wieder zu Konfrontationen mit Staatsbeamten, erzählte Eyssel. Auch fehle es häufig an der Bereitschaft der Bevölkerung, mit ausländischen Journalisten zu kommunizieren.
In seinem beruflichen Umfeld stellt Eyssel fest, dass immer mehr chinesische Kollegen ihre journalistische Tätigkeit aufgeben – auch mangels der eingeschränkten Auswahl an Themen, die dem Journalismus im Land für die Berichterstattung zur Verfügung stehen. Das führe wiederum zu einem Defizit an Austauschmöglichkeiten zwischen China und dem Ausland.
Eyssel sei sich stets seiner Rolle als rein informierender Journalist und Mitarbeiter des Deutschlandfunks bewusst und versucht, ein möglichst objektives Bild über China in den Medien zu verbreiten, auch wenn dies oft durch den Mangel an öffentlich zugänglichen Informationen erschwert wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich dem geführten Interview mit Benjamin Eyssel die Grundaussage durchzog, dass sich sein Meinungsbild über China durch berufliche und private Reisen seit seiner Ankunft in China enorm geändert hat.
Vielen Dank, Herr Eyssel, für Ihre Bereitschaft, sich beim Beijing Talk unseren Fragen zu stellen.
Leopold, Klasse 11b